Die Debatte

"Contra Alleen"

Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr eine "Empfehlung für den Schutz vor Unfällen mit Aufprall auf Bäume" (ESAB) entwickelt, die seit Jahren diskutiert wird.

Darin wird u.a. empfohlen, an stark befahrenen Hauptstraßen altersschwache Bäume zu fällen und nicht zu ersetzen. Neue Bäume sollen laut ESAB an allen Straßen nur in einem großen Abstand vom Fahrbahnrand gepflanzt werden, hinter Schutzplanken oder an nebenrangigen Wirtschaftswegen.

Damit würden die charakteristischen Alleen aus dem Straßenbild verschwinden.

"Pro Alleen"

Gegen diese Pläne wenden sich die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße, die SDW, viele Organisationen und Einzelpersonen. Sie sprechen sich für eine vernünftige Güterabwägung zwischen der Verkehrssicherheit und dem Schutz der Alleen aus und plädieren dafür, die Verkehrssicherheit auf Alleen durch angemessenes Verhalten der Menschen zu erreichen.

So sollen in erster Linie die Fahrer:innen zu verantwortungsvollem Fahren in Alleen animiert werden. Erreicht werden könnte dies durch generelle Senkung der Fahrgeschwindigkeit in Alleen, verbunden mit verstärkten Kontrollen. Auch die gezielte Vorbereitung der Fahranfänger:innen auf sicheres Fahren in Alleen mit speziellen Fahrsicherheitstraining bereits in der Fahrschule können dazu beitragen. Darüber hinaus können passive Schutzeinrichtungen wie etwa Leitplanken an besonders gefährlichen Stellen für mehr Sicherheit sorgen.

Wichtig ist in jedem Fall: einen Kompromiss zu finden, um Sicherheitserwägungen gerecht zu werden und gleichzeitig den unverkennbaren Charakter der Alleen zu bewahren.

Im Deutschen Bundestag haben Parlamentarier:innen die „Parlamentsgruppe Kulturgut Alleen“ ins Leben gerufen, um sich der Aufgabe der Pflege und des Erhalts der Alleen zu widmen.

Was wir tun - und was Sie tun können

Gemeinsam und mit der Unterstützung der Menschen vor Ort hat die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße e.V. ein sichtbares Alleenband durch Deutschland geschaffen. Dieses grüne Band hat schon früh Menschen in einer Leidenschaft für die Natur geeint hat, ein Gemeinsinn, der sich in anderen Bereichen erst viel später entwickelt hat.

Doch, wo stehen wir heute? Viele Alleen müssen dringend fachgerecht saniert und weiterentwickelt werden. Infrastruktur muss so geplant werden, dass auch alte Alleen noch einen Platz haben. Neue Alleen müssen gepflanzt werden!

Hier gibt es viel zu tun für die Alleenfreunde in Deutschland. Die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße e.V. setzt sich mit großem Engagement dafür ein, gemeinsam mit den Menschen vor Ort dieses bedrohte Natur- und Kulturgut zu bewahren.

Helfen auch Sie mit, engagieren Sie sich vor Ort für den Erhalt Ihrer Allee!

Ob geplante Abholzungen, Bauvorhaben oder mangelnde Nachpflanzungen – wenn Sie erfahren, dass eine Allee in Ihrer Region gefährdet ist, melden Sie sich bei uns unter info@alleenstrasse.com.